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Jürgen von Stackelberg

"Der atheistische Kardinal"
Die Geburt des Realismus aus dem Geiste des Engagements.
Anmerkungen zu Pablo Neruda

148 Seiten, 14,80 €
ISBN 978-3-938944-28-8 (Dez. 2008)

Pablo Neruda galt lange Zeit – und gilt vielfach noch heute – als einer der wortgewaltigsten Sprecher des Weltkommunismus. Er hat sich selbst so gesehen und dafür gesorgt, daß seine Leser es ihm glaubten. Daß es auch so etwas wie eine „Krise des Engagements“ gegeben hat, hat er verschwiegen. Man kann es jedoch, wenn man die Gedichte unvoreingenommen liest, der Sammlung Estravagario entnehmen, wo der Dichter sich darüber beschwert, daß die Leute ihn nicht in Ruhe lassen, um so zu leben, zu lieben und zu dichten, wie er will.

Seit der Herausgabe seiner „Sämtlichen Werke“ in fünf Bänden (Barcelona 1999-2002), die auch die bis dahin unterschlagene Dichtung zum Lobe Fidel Castros enthalten, wissen wir, wie sich die Krise des Engagements erklärt: der „máximo lider“ war damit nicht zufrieden und ließ Neruda als Verräter an der Revolution brandmarken. Neruda schwieg sich darüber aus, aber sein Freund Jorge Edwards hat es bekanntgemacht. Die neue Gesamtausgabe und Edwards’ Enthüllungen liegen den hier vorgelegten „Anmerkungen zu Pablo Neruda“ zugrunde. Darin wird auch die Stunde der Politisierung seiner Dichtung vom Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs vorverlegt auf die vorausgehenden Jahre des Aufenthalts im fernen Osten. Einige ältere Arbeiten vervollständigen das Portrait des Dichters.

"In dem Buch wird Nerudas Leben und Schaffen lebendig, seine Kindheit in Chiles Süden, die Arbeit des Vaters als Lokomotivführer, seine Zeit in Fernost im auswärtigen Dienst seines Landes und auf zahlreichen anderen Reisen sowie die Auseinandersetzung mit Fidel Castro. Das Buch ist das persönlichste der hier angezeigten, eine würdevolle Hommage an den verehrten Freund Pablo Neruda." (Konrad Schoell in "Romanische Forschungen")

Der Verfasser dieses Buches: Jürgen von Stackelberg (1925-2020) war von 1964 bis 1991 Professor für Romanische Philologie an der Universität Göttingen. Seine Lehre galt in erster Linie der französischen Literatur, bezog aber auch die italienische und spanische mit ein. Lateinamerika galt und gilt seine besondere Liebe. Sie entstand in der Folge einer Reise, die ihn 1962 über Venezuela, Kolumbien und Peru nach Chile führte, und lebt bis heute vor allem von einer Freundschaft, die ihn mit Pablo Neruda verband. Jürgen von Stackelberg hat über 30 Bücher und 180 Zeitschriftenaufsätze, Feuilletons und Buchbesprechungen geschrieben. Außerdem hat er eine Anzahl französischer und italienischer Bücher sowie Nerudas Estravagario übersetzt. Ein Nachruf auf Jürgen von Stackelberg von Prof. Dr. Manfred Engelbert ist auf Romanistik.de erschienen: https://www.romanistik.de/aktuelles/4424

In der edition tranvía sind von Jürgen von Stackelberg erschienen: Totengespräche. Von der schönen Helena bis zum Baron auf den Bäumen, Supplement und Parodie als literarische Rezeptionsformen. Gattunsgeschichtliche Untersuchungen zur französischen Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts, "Wir müssen unseren Garten bebauen". Candide als Experimentalroman und andere Voltaire-Studien, Moliére. Studien zu Werk und Wirkung sowie Fabeltiere und Tierfabeln. Studien zu La Fontaine.


INHALT:

Vorbemerkung (als PDF-Datei)

1. Meine Begegnung mit Pablo Neruda

2. Estravagario – Lyrik des Widerspruchs

3. Nerudas „Oda a un Albatros viajero“ und Baudelaires „L’Albatros“

4. Der Weg in die Wirklichkeit

5. War Neruda ein Epiker?

6. Neruda im fernen Osten

7. Ärger mit Fidel Castro

8. Nerudas Memoiren

9. Neruda deutsch

10. Altersdichtung als Alltagsdichtung


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