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Jürgen von Stackelberg

Supplement und Parodie als literarische Rezeptionsformen
Gattungsgeschichtliche Untersuchungen zur französischen Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts

184 Seiten, 19,80 €
ISBN 978-3-938944-33-2 (2009)

Wenn Romane erfolgreich sind, verlocken sie dazu, fortgesetzt zu werden. In seiner Geschichte des französischen Romans „von Rabelais bis Voltaire“ (1970) kommt der Verfasser, Jürgen von Stackelberg, denn auch verschiedentlich auf solche Fortsetzungen oder Supplemente zu sprechen. Das Phänomen verlangte jedoch nach einer gründlicheren Untersuchung. Diese bot der Göttinger Romanist in einem Band „Literarische Rezeptionsformen“ (1972). Der Band ist seit langem vergriffen. Hier erscheint nun ein Nachdruck, der, nach den Supplementen, als zweiter Form literarischer Rezeption den Parodien gewidmet ist, die ebenfalls in Reaktion auf Erfolgstexte erzählerischer oder dramatischer Natur geschrieben wurden und insofern entstehungsmäßig mit den Supplementen nahe verwandt sind.

Auch die Ausführungen über literarische Parodien des 17. und 18. Jahrhunderts gehen auf die „Rezeptionsformen“ von 1972 zurück. Hinzugefügt wurden drei Essays über eine französische Fortsetzung des „Don Quijote“ und über Scarron als Parodisten in der Schule der Italiener sowie über eine Voltaire-Parodie.

Wesentliche Anregungen verdankt diese Publikation der Neubewertung des Lesers, wie sie Harald Weinrich und Hans Robert Jauß in die Wege geleitet haben. Besonders im zweiten Teil führt dieser Band den Leser von den Höhen hinab in die Niederungen vergessener Populärliteratur der frühen Neuzeit in Frankreich.

Der Autor: Jürgen von Stackelberg (1925-2020): Studium in Freiburg, Paris und Pisa. Promotion 1952, Staatsexamen für das Höhere Lehramt 1954. Berufung auf einen Lehrstuhl für Romanische Philologie in Göttingen 1964. Dort Tätigkeit in Lehre und Forschung bis zur Emeritierung 1991. – Hauptarbeitsgebiet: die französische Literatur der frühen Neuzeit, Nebengebiete: Italienisch, Spanisch und frankophone Literaturen. Publikationen: ca. 40 Bücher, incl. Übersetzungen aus dem Französischen (La Rochefoucauld, La Fontaine, Montesquieu, Voltaire), dem Italienischen (Petrarca) und dem amerikanischen Spanisch (Neruda); ca. 180 Zeitschriftenartikel, Beiträge für Sammelbände und Lexika sowie ca. 40 Rezensionen und ebensoviele Feuilletonbeiträge für Die Welt, FAZ und NZZ. Ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Romanistenverbandes und der „Deutschen Gesellschaft für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft“. Auszeichnungen: Chevalier des Arts et des Lettres und Officier des Palmes académiques. Ein Nachruf auf Jürgen von Stackelberg von Prof. Dr. Manfred Engelbert ist auf Romanistik.de erschienen: https://www.romanistik.de/aktuelles/4424

In der edition tranvía sind von Jürgen von Stackelberg erschienen: Totengespräche. Von der schönen Helena bis zum Baron auf den Bäumen, "Der atheistische Kardinal" – Die Geburt des Realismus aus dem Geiste des Engagements. Anmerkungen zu Pablo Neruda, "Wir müssen unseren Garten bebauen". Candide als Experimentalroman und andere Voltaire-Studien, Moliére. Studien zu Werk und Wirkung sowie Fabeltiere und Tierfabeln. Studien zu La Fontaine.

INHALT:

Vorbemerkung (als PDF-Datei)

I.
Romansupplemente im 17. und 18. Jahrhundert
Zum Begriff des literarischen Supplements; Supplemente zu den Portugiesischen Briefen; Die Peruanischen Briefe und ihre Ergänzungen; Marivaux’ Vie de Marianne, zweimal vervollständigt; Madame Riccobonis Suite de Marianne

Anhang:
Sancho Panza als „paysan parvenu“. Zu einer französischen Fortsetzung des Don Quijote

II.
Formen und Funktionen der Parodie im Zeitalter der Aufklärung
Zum Begriff der Parodie; Moderne Parodie-Definitionen; Thomas Mann; Marcel Proust; Die Theorie der russischen Formalisten; Zur Geschichte der Parodie; Scarron und die Burleske; Boileaus Lutrin; Marivaux’ Iliastravestie; Marivaux und Houdart de la Motte; Ein Wort zu Voltaires Pucelle

Die dramatische Parodie im 18. Jahrhundert
Der Pariser Theaterkrieg im 18. Jahrhundert; Zur Theorie der Parodie im 18. Jahrhundert; Einteilungsfragen; Parodien als literarische Kritik; Parodie und Realismus: Inès de Castro und Agnès de Chaillot; Le Devin de village und Bastien und Bastienne; Von der Parodie zum „genre poissard“

Anhang:
1) Vergil, Lalli, Scarron. Zur Geschichte der Parodie im 17. Jahrhundert; 2) Scarron und die Mazarinaden; 3) Herodes und Mariamne auf dem Dorfe (zu einer Voltaire-Parodie)


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